Fulfillmentdienstleister und StartUp, passt das zusammen?

Ab wann lohnt sich ein Fulfillmentanbieter für mein Unternehmen?

Besonders kleine Unternehmen suchen häufig nach einem passenden Partner, der für sie den Versandprozess abwickelt. Dabei stoßen viele auf Widerstände, denn viele Fulfillmentdienstleister erwarten Mindestversandmengen oder einen Mindestumsatz.

Nahezu täglich erhalten wir Anfragen von kleinen Unternehmen und StartUps, die einen Dienstleister suchen, für Ihren Online-Handel. Lagern, verpacken und versenden ist mit viel Aufwand und Zeit verbunden. Häufig ist in den eigenen vier Wänden oder im Büro kein Platz und die Pakete täglich zur Post zu bringen ist mühsam. Verständlich, dass die Händler diese Zeit lieber anders nutzen möchten. Zumal viele Ihren Online-Handel nur nebenbei betreiben.

Warum gibt es Mindestanforderungen?

Bei lediglich 100 Sendungen im Monat generiert ein Dienstleister evtl. 200-300 Euro Umsatz im Monat. Abzüglich aller Kosten bleiben geschätzt 20 € Ertrag. Wirtschaftlich ist das nicht, so dass ein Unternehmen mit geringen Versandmengen für einen Logistikdienstleister immer ein Investment darstellt in der Hoffnung, dass der Kunde innerhalb von 6 Monaten auf 500 Sendungen im Monat skaliert. Das schaffen leider nur die wenigsten. 

In den letzten sieben Jahren hat YouSellWeSend ca. 350 Startups aufgenommen. Davon ist eines (grover.com) durch die Decke gegangen. 323 Unternehmen blieben unter 200 Sendungen im Monat. Davon haben 70 Prozent ihren Betrieb eingestellt und die übrigen 30 Prozent haben nach Preiserhöhungen zu einem anderen Dienstleister gewechselt. Lediglich 22 Unternehmen konnten über 500 Sendungen im Monat versenden. 10 davon sogar über 2.000 und 3 über 20.000 Sendungen im Monat.

Wie sollte ein neues Unternehmen starten?

Letztendlich muss sich jeder Onlinehändler die Frage stellen, ob sein Online-Handel wirklich professionell aufgebaut werden soll und entsprechend einen Fulfillmentdienstleister als Investment sehen. Wenn nicht, kann auf Amazon Fulfillment zurückgegriffen werden. In der Regel unterliegen die meisten Startups dann aber nach ein paar Monaten im Preiskampf.

Gerade im Wachstum scheitern viele Händler, da sie entweder nicht ausreichend Kapital haben oder die Organisation nicht hinterher kommt. Jedes Unternehmen, welches ein professionelles Handelsgeschäft aufbauen möchte, sollte sich einen professionellen Fulfillmentdienstleister suchen und das Fulfillment als Investment in die Zukunft verstehen. Nur so kann ein Online-Shop erfolgreich skalieren.

Auf Basis der letzten Jahre und Auswertung unserer Daten sollte in einem Business-Plan im E-Commerce für die Logistik von Beginn an mit realen Logistikkosten gearbeitet werden.  Bei Produkten bis zu 2 kg haben wir Logistikkosten im Schnitt zwischen 3-5 Euro pro Sendung. Hier sind Lagerkosten und sonstige Umlagen inkludiert.Schafft man mit diesen Daten kein Ergebnis, sollte man sich grundsätzlich überlegen, ob die Marge des Produktes ausreicht, um erfolgreich einen Handel zu betreiben.

Wirtschaftlich für einen professionellen Dienstleister ist ein Kunde somit erst ab einem Umsatz von etwa 700 Euro. 200 bis 300 Sendungen sollten es also im Monat mindestens sein, damit der Dienstleister überhaupt Spaß an dem gemeinsamen Business hat.

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